Monday, April 16, 2012

Bachelor Sprache, Kultur, Translation in Germersheim.... oder wie ich überhaupt auf die Idee kam Dolmetschen zu studieren

Fangen wir mal ganz von vorne an...

Ich habe schon immer gerne mit Sprachen zu tun gehabt. Es ist mir auch nie schwer gefallen neue Sprachen zu lernen, bis auf Französisch. Ich hatte seltsamerweise schon immer eine Abneigung gegen diese Sprache, wieso, keine Ahnung....Ansonsten war in der Schule Spanisch mein liebstes Fach. Ich hatte mir die Sprache schon bevor ich in der 11. Klasse offiziel Unterricht hatte sozusagen selbst beigebracht. Ich hatte mir damals ein Buch auf Spanisch gekauft und mir gesagt "Irgendwann möchte ich das gerne lesen können". Tja, dann hab ich mir die Sprache selbst beigebracht und irgendwann ca. 2 Jahre später konnte ich es dann auch lesen (und verstehen natürlich ;). Dasselbe mache ich übrigens gerade mit Schwedisch, aber das ist eine andere Geschichte.....

Als dann das Abitur immer näher rückte, hatte ich schon daran gedacht Übersetzen zu studieren. Ich hatte sogar schon ganz konkret Germersheim im Kopf. Als ich mich dann beim Arbeitsamt über den Beruf informierte, musste ich da leider lesen, dass sich viele Übersetzer nach dem Beruf selbstständig machen müssen, da es kaum Festanstellungen gibt und dasss sowieso viele Übersetzer arbeitslos sind. Wenn man direkt von der Schule kommt, macht einem die Aussicht sich selbstständig machen zu müssen oder in die Arbeitslosigkeit zu studieren natürlich Angst, besonders wenn einem die Eltern in den Ohren liegen, sich ja einen sicheren Job zu suchen (am besten wäre es natürlich Lehramt zu studieren ;)). Die Informationen, die man vom Arbeitsamt bekommt sind in diesem Fall auch sehr undifferenziert und unvollständig. Die Berufsbezeichnung "Übersetzer und Dolmetscher" ist leider in Deutschland nicht geschützt. Somit kann sich jeder, der meint eine Sprache halbwegs gut zu sprechen, Übersetzer oder Dolmetscher nennen. Dies ist vielen Kunden in diesem Bereich nicht bewusst und auch nicht dem Arbeitsamt. Wenn nämlich eine solche Person, auch gerne von den "richtigen" Dolmetschern und Übersetzern "Wald- und Wiesenübersetzer" gennant, zum Arbeitsamt geht und sich arbeitslos meldet, dann tauchen diese natürlich auch in dieser Kategorie als arbeitslos auf. Zu dieser Personengruppe wird es vielleicht auch irgendwann noch einen Post geben. Das wusste ich damals natürlich noch nicht. Und in die Arbeitslosigkeit wollte ich auch nicht studieren. Deswegen habe ich mich dann doch dagegen entschieden und ein BWL-Studium an der Berufsakademie Mannheim (heute Duale Hochschule Baden-Württemberg) angefangen. Sagen wir es so: es war OK. Aber es war nichts was ich mir für mein ganzes Leben hätte vorstellen können. Mein Herz schlägt einfach für Sprachen und das habe ich in dieser Zeit in Mannheim gemerkt. Nach einem Semester BWL habe ich das ganze dann beendet und mich trotz der düsteren Aussichten dafür entschieden in Germersheim zu studieren. Ich habe mir damals gesagt: "Wenn ich etwas gerne mache, dann werde ich es auch gut machen und darin Erfolg haben". Das ist ein Motto, nach dem ich auch heute noch lebe und das ich auch allen sagen, die vor einer solchen Entscheidung stehen. Ich denke, für mich war das eine von den wenigen großen Entscheidungen im Leben, die zwar einen Wendepunkt darsstellen, die man aber später niemals bereut.

Nun konnte ich leider nicht direkt in Germersheim anfangen, denn ich hatte das BWL-Studium im Wintersemester begonnen und nach einem Semester abgebrochen, das Studium in Germersheim fängt aber ebenfalls zum Wintersemeter an. Ich hatte also ein Semester Pause. Was nun?
Ich bin dann für 3 Monate als Au-Pair nach Madrid gegangen. Die Zeit war für mich sehr wertvoll. Ich habe nicht nur fleißig Spanisch gelernt, sondern konnte auch viel über den spanischen Alltag erfahren und bin viel selbstständiger geworden (damals war ich immerhin erst 19 Jahre alt...). Ganz davon abgesehen ist Madrid eine superschöne Stadt und gehört heute immernoch zu meinen Lieblingsstädten, obwohl ich mittlerweile schon etwas in der Welt rumgekommen bin.

Dann war es endlich soweit und ich konnte zum Oktober 2007 den Bachelor Sprache, Kultur und Translation für die Sprachen Spanisch und Englisch anfangen. Zu diesem Studiengang möchte ich jetzt nicht allzu viel schreiben, denn es geht ja in diesem Blog eigentlich ums Dolmetschen. Falls ihr aber zum Bachelor Fragen habt, könnt ihr mich natürlich gerne kontaktieren. 

Der Rhein bei Germersheim


Ich möchte vorneweg kurz für alle, die es noch nicht kennen, das System mit den A-, B-, C- und D-Sprachen erklären, weil es bestimmt auch in anderen Blogeinträgen vorkommen wird. In meinem Bachelorstudiengang war meine A-Sprache Deutsch, meine B-Sprache Spanisch und meine C-Sprache Englisch. Die A-Sprache ist die Muttersprache, in meiner B-Sprache übersetze ich sowohl vom Spanischen ins Deutsche, als auch vom Deutschen ins Spanische und meine C-Sprache mache ich nur passiv, dass heißt, ich übersetze nur vom Englischen in meine Muttersprache.

Ich bin erst zu Ende meines Bachelorstudiums mit dem Dolmetschen in Kontakt gekommen. Ich würde sagen, in den ersten Semestern ging es vor allem um die Vertiefung der Sprach- und Kulturkenntnisse und in den darauffolgenden Semestern viel ums Übersetzten. Außerdem hat man in Germersheim noch ein Sachfach, in dem Kenntnisse vermittelt werden, die nicht direkt etwas mit dem Übersetzten zu tun haben. Mein Sachfach war Technik. Außerdem hatte ich unter anderem ein Seminar, in dem mein Thema Terminologie war. Das fand ich so interessant, dass ich auch ins Auge gefasst habe meine Masterarbeit darüber zu schreiben, natürlich über Terminologiemanagement im Hinblick aufs Dolmetschen. Aber darüber werde ich zu gegebener Zeit berichten.

Nach meinem dritten Semester habe ich ein zweisemestriges Ausslandsstudium in Argentinien eingelegt, für das ich ein Stipendium vom DAAD bekommen habe. Ich habe dort an der Universidad Nacional de Córdoba viel zum Thema Übersetzen (Recht und Wirtschaft) und lateinamerikanische Identität gemacht. Ich hatte außerdem die Möglichkeit dort viel zu reisen, ich war in Argentinien unterwegs, in Chile, Uruguay und Brasilien, alles traumhafte Länder. Man kann sagen, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt und auch bis ich wieder zurück gekommen bin, noch nicht daran gedacht habe Dolmetschen zu studieren. Ich hatte bis dahin nur eine Lehrveranstaltung zum Thema Notizentechnik besucht und Übersetzen hat mir auch viel Spaß gemacht (heute übrigens immernoch). Ich konnte mir also sehr gut vorstellen nach dem Bachelor einen Master im Übersetzen zu machen, vielleicht im Bereich Technik.

Ich bei einem Ausflug nach Alta Gracia, Provinz Córdoba, Argentinien

 
Ein Nachmittag in Montevideo, Uruguay




























Barra da Lagoa, Florianópolis, Brasilien


Als ich dann wieder zurückkam, habe ich mich für die anderen Lehrveranstaltung des Moduls "Einführung ins Dolmetschen" angemeldet. Dieses Modul dient dazu, dass sich Bachelorstudierende ein Bild vom Dolmetschen machen können und sich so überlegen können, ob Dolmetschen etwas für sie wäre. Ein solches Modul besteht aus Notizentechnik, und je einem Konsekutiv- und Simultankurs in der jeweiligen Sprache. Also, wie gesagt, ich war eigentlich schon entschlossen einen Master im Fachübersetzen zu machen. Doch dann kam meine erste Stunde Simultandolmetschen. Ich weiß nur noch, dass ich zu Ende der Stunde gar nicht aus der Kabine raus wollte, weil es so Spaß gemacht hatte. Von da an war meine Begeisterung für das Dolmetschen geweckt und für mich war auch von da an klar, dass ich Dolmetschen studieren möchte. Ich habe in meinen letzten Semestern in Germersheim auch sonst noch viel zum Dolmetschen gemacht. In meinem vorletzten Semester war ich als Erasmusstudentin wieder in Madrid, am Felipe II, das zu Universidad Complutense gehört. Dort habe ich auch einen Kurs im Konsekutivdolmetschen belegt.

Man sagt vom Dolmetschen ja, entweder es liegt einem oder nicht. Ich habe das Gefühl, dass das genau mein Ding ist. Aber ich habe auch von anderen gehört, die nach dem Einführungsmodul festgestellt haben, dass es ihnen nicht liegt. Mir macht das ganze unheimlich Spaß und wenn ich heute für die Uni etwas üben oder vorbereiten muss, dann kostet dass natürlich Zeit, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es Arbeit ist. Vielleicht kann man sagen, dass ich mein Hobby zum Beruf mache :) Und hier bin ich auch wieder überzeugt, dass wenn ich etwas gerne mache, dann werde ich es auch gut machen und später Erfolg darin haben. 

Also, meine Entscheidung stand fest, ein Master im Konferenzdolmetschen sollte es sein. Nun ging es darum eine Uni auszuwählen und sich zu bewerben. Davon werde ich dann in meinem nächsten Post berichten.



4 comments:

  1. Hey,
    danke für diesen informativen Bericht über den Studiengang.
    Ich interessiere mich auch für den B.A in Sprache,Kultur,Translation.
    Jedoch möchte ich später nicht Dolmetschen oder Übersetzen,sondern ich möchte im kulturellen Bereich arbeiten wie z.B. im Goethe-Institut.
    Deswegen frage ich mich momentan,ob SKT das passende Studienfach für meinen Berufswunsch ist.
    Einberseits finde ich Germersheim als Uni super und möchte mich sowohl sprachlich und kulturell weiterbilden,deswegen gefällt mir der Studiengang SKT auch so,weil man seine Sprachkennnisse verbessern kann,andererseits habe ich Angst,dass es zu sehr ans Übersetzen ausgerichtet ist.
    Ich hoffe,du kannst mir da Tipps geben :)

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  2. Hallo!
    Danke für deinen Kommentar! Die Antwort muss leider etwas kurz ausfallen, da ich momentan eine Sehnenscheidentzündung in den Händen hab (deswegen auch leider kein neuer Post in letzter Zeit :( ).
    Aaalso, wenn du schon weißt, dass du sicher nicht übersetzen willst, dann würde ich dir Germersheim nicht empfehlen (ganz davon abgesehen ist die "Stadt" nicht das Gelbe vom Ei - Graz ist viel cooler!). Übersetzen ist halt ein ganz wesentlicher Bestandteil des Studiums, und obwohl mir Übersetzen auch Spaß macht, kann ich mich erinnern, dass es mich in den letzten Semestern ziemlich genervt hat, weil ich ja wusste, dass ich danach Dolmetschen studieren würde. Wie wär es denn mit dem Bachelor "Mehrsprachige Kommunikation" der FH Köln?

    http://www.studium.fh-koeln.de/service/studienangebot/u/02720.php

    Dort kann man Übersetzen als Schwerpunkt wählen, muss man aber nicht. Der Nachteil ist, dass dort die Sprachen auf Englisch, Französisch und Spanisch beschränkt sind... Um welche Sprachen geht es denn bei dir? LG Julia

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    1. Danke für deine Antwort und für den Link :) Aber dieser Studiengang sagt mir nicht soviel zu,da dort romanische Sprachen gelernt werden können,ich bin eher der Typ für exotische Sprachen wie z. B. arabisch und russisch.
      Also was ich toll an Germersheim finde,ist halt der gute Name der Uni und ich habe gehört,dass dort viele ausländische Studenten studieren und dass das Flair multi-kulti wäre.Das fasziniert mich eigentlich an Germersheim und die Uni hatte ich lange so im Sinn,aber du wirst wohl Recht haben.
      Ich muss mich wohl von dem Gedanken verabschieden,mich dort zu bewerben.Ich sollte wohl lieber so Fächer nehmen,die sich stärker auf Kultur fokussieren.

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  3. Hola ;)
    le agradezco toda su información, yo quisiera apuntar me en el grado de BSKT, puesto que como has dicho tu me encantan los idiomas y de momento estoy estudiando traducción e interpretacion en Granada, me voy a mudar en Julio a Alemania, soy alemana, pero todos mis papeles conseeguidos son de España, puesto que he estudiado aqui toda mi vida, bueno tengo unas cuantas preguntas ´respecto a la inscripción etc, me podrías ayudar? esque no se como hay que inscribirse, si es online o envio de cartas :(
    Se lo agradecería muchiiiiiisimo :) mi correo electronico es : Libertad-Africa@hotmail.com
    Muchas muchas gracias por adelantado..
    Afri:)

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